Am vergangenen Wochenende fand in Berlin – nicht etwa schön zentral, nein vielmehr abgelegenst – das erste Vorbereitungsseminar zum bevorstehenden Austausch statt. Wir fanden uns zusammen, rund 40 motivierte Freiwillige aus allen Teilen Deutschlands, um uns auszutauschen. Auszutauschen über Dinge die uns erwarten und die wir erwarten. Völlig überrascht und beeindruckt war ich von der Vielzahl der Länder, in die es uns junge Menschen scheinbar zieht. Von der Dominikanischen Republik und Costa Rica, über Ecuador Brasilien und Bolivien bis hin zu Kenia und Indien war so vieles dabei.
Doch genau so verschieden wie die Ziele einer jeden Reise sind, waren auch die Vorstellungen der anderen Teilnehmer von ihrem Jahr im Ausland. Die Erwartungen lagen meilenweit auseinander. Die einen freuten sich über die Möglichkeit voraussichtlich zwei ganze 23kg-Koffer mitnehmen zu können und somit nicht vor der Entscheidung stehen zu müssen, nur eines der drei Paar Sportschuhe einpacken zu dürfen. Andere malten sich aus, ihr Jahr über in einer kleinen Slumhütte hocken zu müssen, ohne einen Tropfen – geschweige denn fließendes – Wasser. Wiederum andere aber saßen da und schwiegen, sich vollkommen im Klaren darüber, dass es nichts zu erwarten gibt von einem Teil der Welt – sei es Afrika, Asien oder Lateinamerika – den sie nicht kennen. Einen Teil, ein Land, ein Volk über das es sich keine Meinung zu bilden gilt, ohne selbst dort gewesen zu sein. Nicht als Tourist, nein, vielmehr als Mitbürger. Sie saßen und schwiegen, konnten sich zu gleich aber kaum auf den Stühlen halten, vor Vorfreude auf ihr persönliches Abenteuer.
VOS in Berlin
15 Jan 2010 Hinterlasse einen Kommentar
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